Sachsen-Anhalt braucht dringend Optimismus – doch die Wirtschaft schwächelt weiter

Arbeitgeberverband: "Wir brauchen eine verpflichtende Optimismus" - Sachsen-Anhalt braucht dringend Optimismus – doch die Wirtschaft schwächelt weiter
Arbeitgeberverband: "Wir brauchen eine Pflicht zum Optimismus"
- Dezember 2025, 03:34 Uhr
Marco Langhof, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Sachsen-Anhalt, hat die wirtschaftliche Entwicklung des Landes im Jahr 2025 als "ernüchternd" bezeichnet. Trotz der Hoffnung auf deutliche Fortschritte gebe es kaum strukturelle Veränderungen, während Branchen wie die Chemieindustrie und der Automobilsektor unter wachsendem Druck stünden. Steigende Energiekosten und der Umstieg auf Elektromobilität verschärften die Herausforderungen zusätzlich.
Langhof forderte dringendes Handeln und betonte, dass sowohl Unternehmen als auch die Politik den Wandel aktiv gestalten müssten, um die Zukunft des Landes zu sichern.
Kritik übte er an der fehlenden klaren Wirtschaftsstrategie für Sachsen-Anhalt – obwohl die Region Potenzial in Zukunftsbereichen wie Batterietechnologie und künstlicher Intelligenz besitze. Unternehmen müssten innovativer werden und sich anpassen, während die Politik für Stabilität und langfristige Planung sorgen müsse. Andernfalls drohe das Land weiter zurückzufallen, warnte Langhof.
Er griff auch aktuelle politische Entscheidungen an, etwa das Bildungsfreistellungsgesetz, das seiner Meinung nach zeige, dass die Dramatik der wirtschaftlichen Lage nicht erkannt werde. Stattdessen plädierte er für einen pragmatischeren Ansatz und erklärte: "Wir brauchen eine Verpflichtung zum Optimismus", um die Probleme der Region zu bewältigen.
Mit Blick auf 2026 zeigte sich Langhof vorsichtig zuversichtlich – allerdings nur, wenn es Sachsen-Anhalt gelinge, neue Industrien anzuziehen, die gut bezahlte Arbeitsplätze mit echter Wertschöpfung schaffen. Schlüsselsektoren – von energieintensiven Branchen wie Stahl und Chemie bis hin zu Erneuerbaren und grünem Wasserstoff – kämpften derzeit um die Vorherrschaft. Er unterstrich die Notwendigkeit klarer Dekarbonisierungsstrategien, Investitionen in Wasserstoff und Effizienz sowie Reformen bei Netzinfrastruktur und Genehmigungsverfahren, um grüne Technologien zu fördern.
Auch die Weiterbildung der Beschäftigten und öffentlich-private Partnerschaften hob er als entscheidend hervor. Langhof argumentierte, dass Umschulungen, die Umnutzung von Industrieflächen und die Risikominimierung für private Investoren entscheidend für den Erfolg des Landes seien. Ohne diese Schritte drohe Sachsen-Anhalt, wichtige Chancen in der Clean-Tech-Produktion und nachhaltiger Infrastruktur zu verpassen.
Trotz der Herausforderungen verwies Langhof auf Stärken der Region: ihre Offenheit, familienfreundliche Lebensbedingungen und die niedrigen Lebenshaltungskosten. Diese könnten Investitionen anziehen – vorausgesetzt, es gebe mutige Entscheidungen und die Bereitschaft, traditionelle Denkweisen zu überdenken.
Die wirtschaftliche Zukunft Sachsen-Anhalts hängt davon ab, wie gut das Land sich an steigende Energiekosten und strukturelle Veränderungen in der Industrie anpassen kann. Nun komme es darauf an, wertschöpfungsstarke Branchen anzuziehen und gleichzeitig klare Strategien für Dekarbonisierung, grüne Technologien und Fachkräftesicherung umzusetzen. Ohne entschlossenes Handeln riskiert die Region, in Schlüsselbereichen wie Chemie, Automobilbau und Erneuerbaren weiter zurückzufallen.

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